Bergisch Gladbach- Geistlicher unter Verdacht
Hat Anfang der 70er Jahre Kinder missbraucht?
Erzbistum sucht von der Kanzel nach Opfern.
Von ROBERT BAUMANNS
Die Kirche St. Maria Königin in Bergisch Gladbach-Frankenforst (bei Köln): Hier soll ein Geistlicher Anfang der 1970er Jahre Kinder missbraucht haben.
Foto: Gottschalk Offensives Vorgehen der katholischen Kirche: Letzten Sonntag verlas Kreisdechant Heinz Janssen von der Kanzel von St. Johann Baptist in Bergisch Gladbach-Refrath einen Brief des Generalvikars Dominik Schwaderlapp.
Das Erzbistum sucht so Opfer sexuellen Missbrauchs.
Anfang der 1970er Jahre soll ein inzwischen verstorbener Geistlicher der Gemeinde St. Maria Königin in Bergisch Gladbach-Frankenforst Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht haben.
Stephan Georg Schmidt, Sprecher des zuständigen Erzbistums Köln, bestätigt gegenüber EXPRESS den Vorwurf: „Wir haben erst vor kurzem davon erfahren und sind sofort tätig geworden. So etwas darf nicht unter den Teppich gekehrt werden.“
Das Erzbistum nehme die Sache sehr ernst. „Die Opfer sollen sich bei Domkapitular Dr. Robert Kümpel melden. Wir wollen allen helfen, die irgendwie betroffen sind.“
Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dass in der Gemeinde St. Johann Baptist, mit der St. Maria Königin zusammengelegt wurde, Unruhe herrsche. „Es ist unmöglich, uns mit drei Sätzen abzuspeisen. Wir wollen mehr wissen“, wird ein Kirchenvorstand zitiert.
Das offensive Vorgehen des Erzbistums ist indes ungewöhnlich. Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller handhabt es anders – und ist heftigen Protesten ausgesetzt: Einen Pfarrer, der 2000 wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt worden war, setzte Müller bereits 2001 in einer anderen Gemeinde wieder ein – wo es erneut zu sexuellem Missbrauch kam. Müller lehnte jede Verantwortung ab.
1999 hatte sich das Bistum sogar das Schweigen von Missbrauchsopfern erkauft
Quelle: Express
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