Lobeshymne erzürnte Opfer
Von ROBERT BAUMANNS
Es war der Pfarrbrief der Gemeinden „St. Johann Baptist" und „St. Maria Königin" in Refrath, der den Stein ins Rollen brachte.
In einem der letzten Pfarrbriefe gab es regelrechte Lobgesänge auf Pfarrer Gottfried Amberg († 82) – was er alles für die Gemeinde, für Frankenforst, für die Kultur und jeden Einzelnen getan habe. Wie EXPRESS erfuhr, hat genau das dazu geführt, dass sich ein Mann um die 50 meldete und mitteilte: „Pfarrer Amberg war kein Heiliger, er hat mich missbraucht."
Das Erzbistum entschied sich zum Kanzelaufruf: Sonntag vor einer Woche wurde in St. Johann Baptist während der Messe ein Brief des Generalvikars Dr. Dominik Schwaderlapp verlesen: Opfer werden gebeten, sich beim Erzbistum zu melden. Nach EXPRESS-Informationen taten dies bereits einige.
EXPRESS sprach in Refrath mit einem Ehepaar, das von Gottfried Amberg getraut worden war: „Wir haben uns gewundert, weil damals keiner wusste, woher er kam", sagt die Frau. „Er sagte, er komme aus Italien."
Tatsächlich kam er 1955 aus Vogelsang nach Frankenforst. Der Verdacht: Er wurde dorthin strafversetzt – wegen Missbrauchs.
Quelle:
Kölner Express
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